Peter David
Vendetta
Roman, 410 Seiten, Heyne-Verlag
Im Orbit der Heimatwelt der Penzatti taucht ein Borg-Kubus auf
und beginnt sein Vernichtungswerk. Bevor die Borg jedoch ihr Werk
vollenden können, werden sie ihrerseits von einem
mächtigen Gegner angegriffen. Nach einem kurzen Gefecht wird
das Borg-Schiff zerstört. Wer ist dieser geheimnisvolle
Borg-Bezwinger? Wie kann er auf seinem Rachefeldzug gegen die Borg
gestoppt werden? Diese Fragen müssen sich Captain Picard und
seine Crew bald stellen, als die Vernichtungsmaschine auch andere
Völker der Galaxis in höchste Gefahr bringt...
In diesem Roman zeigt sich wieder einmal die Klasse des Autors.
Peter David gehört, was Star Trek betrifft, zu meinen
Lieblingsschriftstellern. Wohltuend hebt sich seine Routine von dem
oft unfertig wirkenden Stil anderer Star-Trek-Autoren ab. Die
Dialoge stimmen. Die Geschichte hat Drive. Die einzelnen
Handlungsstränge werden souverän miteinander
verknüpft. Die Action-Szenen wirken packend. Man nehme nur
einmal die Szene, in der Picard an Bord des Planetenfressers gegen
Vastator von den Borg kämpft, während gleichzeitig
draußen im All die Schlacht zwischen der von der "Chekov"
unterstützten "Enterprise" und drei Borg-Kuben tobt. Ein
weiterer Pluspunkt für den Roman ist, dass in bester
Star-Trek-Tradition nicht nur eine spannende Geschichte
erzählt sondern auch ein ethisches Problem betrachtet wird:
Wohin führt Rache um jeden Preis?
Ein bisschen Kritik muss aber doch sein. Das Erscheinen Delcaras
während der Kadettenausbildung von Picard ist mir zu mystisch
und würde besser in einen Fantasy-Roman passen. Außerdem
wird Data in dem Roman übel mitgespielt. Erst wird ihm ein Arm
ausgerissen und dann wird auch noch sein Kopf eingedellt. Und alles
nur, weil er mit einem Borg verwechselt wird. Das hat der
sympathische Androide nicht verdient! ;-)
Sturek
Christina Hacker
T'Cai Teil 1
Roman ( Fanfiction ), 115 S., Eine Star Trek Forum Produktion
1996
Anmerkung: Man kann den Roman online über die Star Trek Forum Homepage
bestellen. Inzwischen gibt es auch eine Fortsetzung.
Die Enterprise eilt einer
Raumbasis zu Hilfe, die von Romulanern angegriffen wird. Dort
findet die Crew um Captain Picard jedoch nur noch einen
Überlebenden vor, Lt. Julie Wesby, ein junges Mädchen,
das anscheinend in ein Geheimnis eingeweiht ist, welches sowohl
für die Föderation als auch für die Romulaner von
unschätzbarer Bedeutung ist. Das Mädchen selbst ist
jedoch womöglich ein noch viel größeres Geheimnis,
offenbart es doch schon bald nahezu übermenschliche
Fähigkeiten. Erst als Botschafter Spock auf dem Raumschiff mit
Julie zusammentrifft, scheint sich alles aufzuklären. Auf
Vulkan jedoch muss Julie erkennen, dass ihre Herkunft Teil einer
dunklen Vergangenheit ist, deren Schatten auch die Gegenwart
bedrohen.
Dieser Roman war das Erstlingswerk der Autorin. Respekt, Respekt !
Das Buch macht Appetit auf weitere Romane oder Stories von ihr.
Christine Hacker kann mit Worten umgehen. Der Stil ist flüssig
und die Figuren wirken lebendig. Auch die Story ist gut ausgedacht
und hat einige überraschende Wendungen. Die Spannung entsteht
mehr aus inneren Konflikten der Hauptpersonen als aus Phaserfeuer
und Raumschlachten. Da, wo es sich anbot, hätte die Autorin
jedoch meiner Meinung nach die Action-Elemente ruhig noch etwas
ausbauen können, beispielsweise bei der Zerschlagung der
Verschwörung auf Vulkan. Die Story leidet außerdem
besonders im 1.Teil etwas unter einigen nicht sorgfältig genug
ausgefeilten Szenen. Die Reaktion Julies auf Spock wirkt
überzogen ("Er will mich umbringen"). An anderer Stelle setzt
sich Julie aus heiterem Himmel an den Schiffscomputer und
absolviert einen Test, natürlich mit
außergewöhnlichen Ergebnissen.
Überhaupt finde ich den 2. Teil, der auf Vulkan spielt,
besser gelungen als die Handlung auf der Enterprise, auch dank der
sehr plastischen Schilderung des Lebens im Kolinahr-Kloster und der
vulkanischen Landschaft.
Insgesamt kann ich das Buch empfehlen - nicht nur Fans der
vulkanischen Kultur.
Sturek
Christina Hacker
T'Cai II - Die Rückkehr
Roman ( Fanfiction ), Eine Star Trek Forum Produktion
Ein neuer Anfang - So glaubt Julie das Geschehene vergessen zu können. Doch Jahre später holt sie die Vergangenheit in Form des Krieges zwischen Föderation und Dominion wieder ein und sie muß sich erneut ihrer Identität und der gescheiterten Beziehung zu ihrem Vater Spock stellen. Am Ende droht nicht nur der Verlust ihrer Sternenflottenkarriere, sondern auch der ihres Verstandes.Auf Vulkan versucht sie hinter die Gründe ihrer Krankheit zu kommen, um ein Heilmittel zu finden. Aber es scheint nur eine Person zu geben, die ihr helfen könnte - Spocks Vater Sarek. Doch der ist schon seit Jahren tot.
Buch 1 Das Urteil
Spielt etwa 10 Jahre nach den Geschehnissen aus dem ersten Teil. Schauplatz ist zum größtenteil DS9 und die Defiant.
Buch 2 Seelenfindung
Spielt im Anschluß an "Das Urteil" auf Vulkan (In den Bergen von Gol und auf dem Berg Seleya)
John De Lancie / Peter David
Ich,Q
Roman, 279 S., Heyne-Verlag
Q (natürlich muss eine Rezension von
John de Lancies und Peter Davids Roman mit diesem Buchstaben
beginnen), hat Probleme. Eigentlich erstaunlich bei einem
allmächtigen Wesen. Hilflos muss er mit ansehen, wie Lady Q
und q in den Großen Strudel geraten und verschwinden.
Offensichtlich gibt es eine Kraft im Universum, die Qs Macht noch
weit übertrifft. Das Ende der Welt bahnt sich an. Und was
macht das Q-Kontinuum? Es freut sich darauf. Hilfe ist hier also
nicht zu erwarten. Ausgerechnet so niedere Existenzformen wie
Picard und sein Taschenrechner Data sind die einzigen, die Q bei
seiner Suche unterstützen können. Dabei erlebt das
ungleiche Trio eine eigenartige Irrfahrt mit immer neuen
überraschenden Wendungen. In einer merkwürdigen surrealen
Welt fallen die drei von Ebene zu Ebene immer tiefer und
müssen dabei haarsträubende Situationen durchstehen. Ohne
Datas übermenschliche Fähigkeiten wäre ihre Reise
schon bald zu Ende gewesen, denn in dieser Welt hat Q seine
gottähnlichen Fähigkeiten verloren. Langsam beginnen Q,
Picard und Data zu verstehen, dass sie wie unheilbar Kranke
angesichts des bevorstehenden Todes fünf Stadien durchlaufen:
Ungläubigkeit und Ablehnung, Zorn, Verhandeln, Verzweiflung
und schließlich - auf der untersten Ebene - Resignation und
Akzeptierung. Resignation? Akzeptierung? Nicht für Q! Q
wäre nicht Q, der lächelde Gott, der Herr des Chaos, wenn
er sich mit dem Ende abfinden würde. Mit einem letzten
verzweifelten Aufbäumen wirft er die Flasche mit dem
Manuskript seiner Erlebnisse in den alles verschlingenden
Mahlstrom. Hätte er früher gewusst, dass Melony der Leser
seiner Aufzeichnungen ist, wer weiß, ob es dann
überhaupt zu seinen Abenteuern gekommen wäre.
Ein wirklich erstaunlicher Roman und ganz anders als alle Star
Trek- Romane, die wir bisher kennengelernt haben. In einer
Rahmenhandlung tritt ein geheimnisvolles Wesen (Gott?) auf. Die
darin eingebetteten Geschehnisse werden aus der Sicht von Q
erzählt. Durch die Beteiligung von Qs Alter Ego John DeLancie
als Romanautor ist das wirklich gut gelungen. Da Q natürlich
immer wieder mit Picard aneinandergerät, kommt der Leser in
den Genuss von herrrlich witzigen Dialogen. Hinzu kommen die
analytischen Bemerkungen Datas, die auch immer wieder für
einen Lacher gut sind. Unterbrochen wird die Handlung von der
inneren Stimme Qs, welche die Geschehnisse kommentiert oder
Erinnerungen hervorkramt. Nach Janes Meinung übertreiben die
Autoren hier aber etwas. Die Story ist originell und spannend. Q
als das personifizierte Chaos kämpft gegen den Untergang der
Welt. Das hat fast schon etwas Philosophisches.
Jane und Sturek
Der
Aufstand (das Buch zum Film)
248 S
Dieses Buch hat die gleiche
Story wie der neuste StarTrek-Kinofilm "Der Aufstand". Das Buch ist
ziemlich interessant geshrieben. Es kann aber sehr schnell
langweilig werden, wenn man den Film schon ein paar mal gesehen
hat. Das Buch ist ausserdem mit ein paar schönen Bildern vom
Kinofilm illustriert. Wer ein echter StarTrek Fanatiker ist muss
das Buch wohl haben, wer aber den Film schon tausendmal gesehen
hat, kann sich das Geld auch sparen. Wer aber die Erfahrung gemacht
hat, dass er Bücher besser findet als Filme, kann guten
Gewissens zugreifen. Das Buch kostet etwa 15 Mark (14.90 Sfr) und
sollte in jedem guten Buchladen zu kriegen sein.
Fabian Steiner
Mit freundlicher Unterstützung von http://www.steinertrek.de.vu
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