John Vornholt
Antimaterie
Roman, 297 S., Heyne Verlag
Auf Bajor wird mit Hilfe der Föderation das
erste Raumschiff nach Beendigung der cardassianischen Besatzung
gebaut. Es ist für die Föderation bestimmt. Sollte der
Stapellauf erfolgreich sein, kann die junge bajoranische Regierung
mit dringend benötigten weiteren Aufträgen rechnen.
Ehemalige bajoranische Widerstandskämpfer, denen die
Föderation ein Dorn im Auge ist, wollen das mit allen Mitteln
verhindern. Dazu gehen sie eine unheilige Allianz mit den Ferengi
und klingonischen Renegaten ein. Es gelingt den Terroristen, den
Frachter mit der für das Raumschiff bestimmten Ladung
Antimaterie zu entführen und in den Gammaquadranten zu
entkommen. Sisko, Dax und Odo machen sich an die Verfolgung der
Bajoraner...
Das Buch geht los wie ein Feuerwerk. Erst der
Sabotageakt in der Raumschiffwerft, bei dem Sisko und Dax mit
knapper Not dem Tod entrinnen und anschließend die
Raumschlacht in der Nähe von Deep Space Nine, bei der Sisko
zähneknirschend mit ansehen muß, wie der Frachter mit
der kostbaren Ladung gekapert wird. Leider kann John Vornholt
dieses Niveau nicht ganz halten. Im weiteren Verlauf offenbaren
sich in der Geschichte doch einige schwarze Löcher. Die
Tatsache, dass Sisko, Dax und Odo bei der Verfolgung von den
Bajoranern nicht bemerkt werden, kann vielleicht noch mit etwas
Techno-Blabbel erklärt werden. Spätestens im Orbit von
Eco hätte das Shuttle aber vom Ferengischiff bemerkt werden
müssen, zumal Odo sogar noch auf die
Föderationsmarkierung des Shuttles hinweist. Sowohl die
Ferengi als auch die Bajoraner sind auf dem Planeten offenbar auch
mit Blindheit geschlagen, als sie die ihnen völlig unbekannten
Sisko und Dax als Vermittler bei den Verhandlungen zur
Übergabe der Antimaterie akzeptieren. Soviel
Vertrauensseeligkeit nehme ich insbesondere den Ferengi, die im
ganzen Alpha-Quadranten als gerissene Händler bekannt sind,
einfach nicht ab.
Von diesen Ungereimtheiten einmal abgesehen hat vor
allem der Handlungsbogen im Deltaquadranten für den Leser
einiges zu bieten. Endlich gibt's mal eine Abwechslung von dem
ewigen Humanoiden-Einheitsbrei bei Star Trek - ein intelligentes
Insektenschwarmbewusstsein! Eine tolle Idee, die auch gut
dargestellt wird. Weitere Highlights sind das Auftreten von Jadzia
in einem tief ausgeschnittenen goldenen Kleid und von Odo als
Insekt.
Fazit: Wegen der guten Einfälle des Autors
trotz einiger kleiner Ungereimtheiten in der Story
empfehlenswert.
Sturek
Nathan Archer
Walhalla
Roman, 313 S., Heyne Verlag
Ein Raumschiff unbekannter Bauart
wird aus dem Wurmloch geschleudert. Es ist stark radioaktiv
verseucht und anscheinend führerlos. Captain Sisko
beschließt, das Schiff mit Traktorstrahlen einfangen zu
lassen, bevor es den cardassianischen Raum erreicht. An Bord werden
drei tote Aliens gefunden. Außerdem stellt O'Brien fest, dass
der Schiffscomputer auf einer Technologie beruht, die alles in den
Schatten stellt, was die Föderation auf diesem Gebiet
vorweisen kann. Natürlich beanspruchen die Cardassianer das
Schiff für sich. Sisko, der ohnehin alle Hände voll zu
tun hat, einen Krieg mit den Erzfeinden der Bajoraner zu vermeiden,
steht vor einem heiklen Problem. Da geschehen auf Deep Space Nine
plötzlich sehr merkwürdige Dinge...
Nathan Archer hat offenbar eine Vorliebe für
die altgermanische Mythologie. Nach dem bekannten Voyager-Roman
"Ragnarök", dessen Titel in der germanischen
Glaubensvorstellung "Das Ende aller Dinge", also den Weltuntergang
bedeutet, hat er seinen DS9-Roman nach dem mystischen
Aufenthaltsort der germanischen im Kampf gefallenen Krieger
benannt. Damit wird auf die toten Aliens angespielt, die auf
tragische Weise im Kampf mit ihrem zum Bewusstsein erwachten
Raumschiff ums Leben gekommen sind. Das Thema ist nicht neu.
Intelligente Raumschiffe kommen meines Wissens auch schon in "The
Next Generation" (darauf wird in dem Roman sogar angespielt) und in
dem Voyager-Roman "Verletzungen" vor. Nathan Archer gelingt es
jedoch, dem Ganzen neue Seiten abzugewinnen. Indem er sich
sozusagen in den Computer hineinversetzt, macht Archer die
unheimliche Logik der Maschine glaubhaft, welche sie dazu treibt,
den Tod studieren zu wollen. Fast hätten so Sisko samt
DS9-Besatzung ebenfalls Walhalla kennengelernt, und uns wäre
das packende Finale der 7. Season von DS9 entgangen!
Leider hat sich der Autor bei seinen menschlichen
Helden nicht die gleiche Mühe gegeben. Die Hauptfiguren des
Romans wirken flach wie eine Briefmarke, und der Leser erfährt
kaum etwas über ihr Innenleben. Außerdem finde ich den
Charakter der meisten DS9-Figuren nicht sehr gut getroffen. Sisko
wird als Wüterich dargestellt, der nichts Konstruktives zu
bieten hat und Kira ist in dem Roman eine ewig nörgelnde
Gewitterziege.
Hinzu kommt, dass seitenlang über die politischen Intrigen
von Vertretern cardassianischer Parteien debattiert wird.
Politische Verwicklungen lassen sich durchaus interessant und
spannend darstellen, wie zahlreiche TNG-Episoden bewiesen haben.
Nathan Archer liefert den Gegenbeweis.
Unter dem Strich bleibt ein nur
mittelmäßiger Star Trek-Roman.
Sturek
Jeter, K.W.
Das
Böse
Roman, Heyne-Verlag, 282 S.
Eine
mysteriöse Mordserie erschüttert das Leben an Bord der
Raumstation Deep Space Nine. Sicherheitschef Odo steht
zunächst vor einem Rätsel. Was treibt die Mörder zu
ihren bestialischen Taten und weshalb sterben die Täter schon
bald nach ihren Opfern? Bei seinen Ermittlungen stößt
Odo jedoch schon bald auf eine Form von Holotechnik, die einst von
der Föderation wegen ihrer Gefährlichkeit verboten wurde,
die sogenannte Kortikale Induktionstechnik (KI). Die KI wirkt
direkt auf die Gehirne der Besucher der Holosuiten ein und erzeugt
in deren Köpfen eine bizarre Welt des Bösen. Dadurch
werden die Nutzer schon nach kurzer Zeit zu den dunklen Seiten
ihrer Persönlichkeit geführt und in wahnsinnige Killer
verwandelt. Doch das ist nur ein kleiner Teil des Puzzles, das nach
und nach zusammengesetzt wird. Die bösartige Intelligenz, die
sich in den Scheinwelten der neuen Holosuiten manifestiert, hat
einen Namen - McHogue, eine zwielichtige Gestalt, die offenbar die
von der Föderation verbotene Technik weiterentwickelt hat. Zu
welchem Zweck scheint sehr bald klar zu sein, als auch auf Bajor
bedrohliche Veränderungen die Aufmerksamkeit Commander
Benjamin Siskos beanspruchen. Durch einen Putsch gelangt die
Separationsfront an die Macht. Auch hier ist McHogue der
Drahtzieher hinter den Kulissen. Mit der Aussicht auf
märchenhafte Profite ködert er die neue Regierung und
läßt auf Bajor ein gewaltiges Vergnügungszentrum
mit der neuen Holotechnik als Hauptattraktion bauen. Doch erst als
es fast zu spät ist und Realität und Scheinwelt sich zu
vermischen beginnen, erkennt Sisko die wahren Absichten McHogues.
Nur der Abgesandte kann die aus den Fugen geratene Welt noch
retten.
Ein für ST: DS9 sehr typischer Roman, sind
doch Mystik und Religion Markenzeichen dieser Serie. Was wie ein
handfester Krimi (mit viel Blut) beginnt, entwickelt sich nach etwa
der Hälfte des Buches spätestens mit dem Auftauchen von
Kai Opaka in diese Richtung, ohne aber deshalb an Spannung zu
verlieren.
Kein Wunder, ist doch die Idee der Story sehr interessant und
verleitet zum Nachdenken über die Grenzen zwischen
Realität und Bewusstsein. Der Autor versteht es außerdem
packend zu schreiben. Auffällig sind die lebendig gestalteten
Dialoge. Besonders hat mir gefallen, das die Charaktere von DS9
sehr gut getroffen sind.Sie werden gegenüber der Serie sogar
noch vertieft, da der Leser einen Blick auf die Schattenseiten der
Persönlichkeiten von Sisko & Co werfen kann. Sehr
einfühlsam ist auch das Verhältnis von Trill und Symbiont
bei Dax beschrieben.
Der Leser muss bei der Lektüre allerdings höllisch
aufpassen, sonst verliert er bei dem ständigen Wechsel
zwischen Realität und Scheinwelt gegen Ende des Romans den
Überblick. Oder war das vom Autor etwa beabsichtigt?
Fazit: Mit Warpgeschwindigkeit kaufen
Sturek
Die Mythen und Legenden der
Ferengi, 158 S
Viele Erwerbsregeln
sind die Grundsätze der Ferengi, die man als erfolgreichste
Unternehmer der Galaxie bezeichnen kann. Für ihre Ohren gibt
es keinen süsseren Klang als der Ton zweier aneinander
geschlagener Barren goldgepresstes Latinum.
Quark, die beliebte Serienfigur aus "StarTrek: Deep Space Nine",
präsentiert die Erwerbsregeln seines Volkes, angereichert mit
Geschichten, Fabeln, Liedern und philosophischen Betrachtungen
über ein Imperium, das sich ganz der Anhäufung von Profit
verschrieben hat.
"Zufriedenheit wird garantiert" - Neunzehnete Erwerbsregel.
Persönliche Meinung:
Der grösste Irrtum bei diesem Buch ist wohl, dass man meint
hier wären nur alle Erwerbsregeln abgedruckt und ein paar
Bildchen dazu. Nein so ist es nicht. Zu jeder der Erwerbsregeln
gibt es eine kleine Entstehungsgeschichte. Der Humor dieses Buches
ist einfach toll. Typisch Ferengi! Ich kann dieses Buch jedem
Trekkie der ein klein wenig was für Ferengi übrig hat
wärmstens empfehlen. Auch die Ferengi-Hasser könnten
eigentlich mal einen Blick riskieren.
Fabian Steiner
Mit freundlicher Unterstützung von http://www.steinertrek.de.vu
Star Trek: Deep Space Nine Das technische
Handbuch,
190 S
In diesem
Buch erfahrt ihr einfach alles über die technik von der
Raumstation und Rassen, Schiffe, Waffen und vielem mehr...Sehr gut
gemachtes Buch! Ein Muss für jeden StarTrek-Fan! Hier ein paar
Kostproben:
Fabian Steiner
Mit freundlicher Unterstützung von http://www.steinertrek.de.vu
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