Diana G. Gallagher
Ehrensache
(Tag der Ehre, Teil 5)
Roman, 120 Seiten, Heyne Verlag
Das Leben von Worf's Sohn Alexander ist aus den Fugen
geraten. Seit die Allianz zwischen der Föderation und dem
klingonischen Imperium zerbrochen ist, lassen Alexanders
Mitschüler ihn den Hass auf alles Klingonische spüren.
Ausgerechnet zu dieser Zeit kann Alexander sein klingonisches Erbe
immer weniger kontrollieren und neigt zu wilden Wutausbrüchen.
Worf ist zur Erde gereist, um mit seinem Sohn den höchsten
Feiertag der Klin-gonen, den Tag der Ehre, zu begehen. Kann er
Alexander lehren, seine erwachenden Kriegerinstinkte im Zaum zu
halten?
Diana G. Gallaghers Roman ist eine schnörkellos aber
dafür sehr gut erzählte Geschichte. Trotz fehlender
Weltraumschlachten ist das Buch spannend, weil es die Autorin
schafft, den Leser in Alexander hineinzuversetzen. Mit großem
Einfühlungsvermögen stellt sie den inneren Kampf von
Alexander dar, den er wegen der ständigen Provokationen seiner
Mitschüler zu verlieren droht. Sehr schön ist auch
beschrieben, wie Worf behutsam das Vertrauen seines Sohnes gewinnt.
Nicht nur für Klingonen-Fans interessant dürften Details
aus der Kultur dieser Rasse sein, beispielsweise die Technik des
Mok'bara, einer Art Meditation. Eine zentrale Rolle in dem Buch
spielt natürlich die klingonische Ehre. Indem Alexander seine
Ehre verteidigt, kann er an seiner Schule einen großen Sieg
über Vorurteile und Intoleranz erringen.
Fazit: Nicht nur für Jugendliche lesenswert.
Sturek
Brad & Barbara Strickland
Kadett
Jean-Luc Picard
Roman,137 S., Heyne- Verlag
Jean Luc Picards Lebenstraum, eine Karriere bei Starfleet
einzuschlagen, scheint zum Scheitern verurteilt zu sein. Bei der
Aufnahmeprüfung an der Akademie ist ausgerechnet er, das Genie
der Familie, durchgefallen. Seinem Vater kommt diese Wendung der
Dinge gar nicht so ungelegen, will er doch, dass Jean Luc in seine
Fußstapfen tritt und einmal das Weingut der Picards
übernimmt. Doch Jean Luc gibt nicht auf. Ohne Wissen seines
Vaters bewirbt er sich erneut bei Starfleet für eine zweite
Aufnahmeprüfung.
Der klassische Vater-Sohn-Konflikt läßt in dem Roman
zwei Picard'sche Sturköpfe aufeinanderprallen: auf der einen
Seite Maurice, der stolze, auf Tradition haltende Weinbauer, dem
alles Technische zuwider ist, und auf der anderen Seite Jean-Luc,
hier noch im Vollbesitz seines dichten braunen Haares, der von
seinem Wunsch zu Starfleet zu gehen, geradezu besessen ist. Klar,
das hier die Funken sprühen. Durch die sehr gute, in den
besten Passagen sogar mitreißende Erzählweise des
Autorenduos kann der Leser dies hautnah miterleben. Auch die
Nebenfiguren, wie zb. Jean Luc's Freund Louis und sein Bruder
Robert sind liebevoll gestaltet, so dass ein atmosphärisch
dichtes Bild der Jugend Jean Luc's entsteht. Für Spannung
sorgt unter anderem die raffiniert ausgedachte Holodecksimulation
während der Aufnahmeprüfung, in der Picard erstmals ein
Raumgefecht bestehen muss. Die beste Szene des Romans ist für
mich jedoch das Gespräch Jean Luc's mit dem
Starfleet-Psychologen. Picard, mit seinem vermeintlichen Scheitern
konfrontiert, zeigt einen Weg, wie man mit Niederlagen fertig
wird.
Sturek
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